Am
25. Juni reisten wir von unserem Urlaub auf Olchon weiter über Irkutsk nach
Listwjanka, einem Ferienort der Russen am Baikalsee.
Plötzlich
quert eine riesige Pferdeherde unsere Strasse. Die Tiere weiden in der weiten
Steppe ohne Umzäunung.
Die
Süsswasserrobben im Baikalsee
Stör
und Omul -eine endemische Fischart- im Baikal
Im Baikalsee tummeln sich enorme Fischschwärme
Aufschlussreich
und Interessant ist der Besuch des Baikalmuseums.
Vor
Millionen von Jahren entstand der Baikalsee durch das Auseinanderdriften der
Zentralasiatischen- und der Sibirischen-Platte und verfügt über eine
Oberfläche, die dem 56-fachen des Bodensees entspricht. Bedingt durch die Tiefe
von über 1'630 Metern, beträgt der Inhalt 23'000 km3 und stellt somit 20% des
weltweiten Trinkwassers dar. Eine gewaltige Menge, die jeden Menschen auf der
Welt bei einem täglichen Verbrauch von 20 Litern, über 200 Jahre versorgen
könnte. Würden alle Flüsse der Welt in den Baikalsee geleitet, dauerte es über
ein Jahr, bis das Volumen des See's erreicht würde. Eine fast unvorstellbare
Speicherkapazität.
Freilichtmuseum Talzy
Das
Freilichtmuseum Talzy zeigt eine einzigartige Sammlung von Denkmälern der
Geschichte, Architektur und Ethnografie der Region.
Das
Museum wurde durch den Historiker W. Swini und den Moskauer Architektin G.
Oranskaja 1966 auf einem Hügel über dem Irkutsker Stausee gegründet, um historische
Baudenkmäler des 17. und 19. Jahrhunderts aus der Oblast Irkutsk zusammenzutragen.
Hier sind die Häuser der ersten russischen Siedler Sibiriens sowie ein Gasthof,
eine Schule und Türme einer Holzfestung ausgestellt. Dies alles ist lebendig,
gefüllt mit authentischen Alltagsgegenständen aus dem 17.-18. Jahrhundert. Die
wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Museums sind der Erlöserturm der Ilimsker
Holzfestung (1667) und die Kirche zu der Gottesmutter von Kasan (1679). Die
Holzfestung stand ab 1630 in Ilimsk, etwa 500 Kilometer nördlich des heutigen
Irkutsk. Mit der Zeit wurde diese Festung mit ihren acht Türmen zum regionalen
Zentrum. Der Erlöser-Torturm steht heute in
Talzy, weil Ilimsk durch den Ust-Ilimsker Stausee überflutet wurde. Nach
dem russischen Dorf kommt ein evenkisches Lager und die die burjatischen
Jurten. Die Evenken besiedelten als Ureinwohner den Norden der heutigen Oblast
Irkutsk und waren Halbnomaden und betrieben Renntierzucht. Die Burjaten, eine
mit Mongolen verwandte Volksgruppe, gehören zum zahlreichsten nichtslawischen
Volk rund um den Baikalsee.

Ein evenkisches Lager mit Birkenrinde eingedeckt
Die Evenken begruben die Toten nicht, sondern legten sie auf diese Holzständer.
Holzhäuser der ersten Siedler Sibiriens
Eine Burjatin in ihrem Rundholzbau
Der Erlöserturm
Authentische Alltagsgegenstände, wie sie auch in vielen alten Bauernhäuser im Appenzellerland zu finden sind.
Ein Schulzimmer der Burjaten.