Freitag, 26. Juni 2015

Tag 53 - 54 | Olchon - Irkutsk - Listwjanka

Am 25. Juni reisten wir von unserem Urlaub auf Olchon weiter über Irkutsk nach Listwjanka, einem Ferienort der Russen am Baikalsee.


Plötzlich quert eine riesige Pferdeherde unsere Strasse. Die Tiere weiden in der weiten Steppe ohne Umzäunung.



 Die Süsswasserrobben im Baikalsee





 Stör und Omul -eine endemische Fischart- im Baikal



 

 Im Baikalsee tummeln sich enorme Fischschwärme


Aufschlussreich und Interessant ist der Besuch des Baikalmuseums.

Vor Millionen von Jahren entstand der Baikalsee durch das Auseinanderdriften der Zentralasiatischen- und der Sibirischen-Platte und verfügt über eine Oberfläche, die dem 56-fachen des Bodensees entspricht. Bedingt durch die Tiefe von über 1'630 Metern, beträgt der Inhalt 23'000 km3 und stellt somit 20% des weltweiten Trinkwassers dar. Eine gewaltige Menge, die jeden Menschen auf der Welt bei einem täglichen Verbrauch von 20 Litern, über 200 Jahre versorgen könnte. Würden alle Flüsse der Welt in den Baikalsee geleitet, dauerte es über ein Jahr, bis das Volumen des See's erreicht würde. Eine fast unvorstellbare Speicherkapazität.


Freilichtmuseum Talzy

Das Freilichtmuseum Talzy zeigt eine einzigartige Sammlung von Denkmälern der Geschichte, Architektur und Ethnografie der Region.
Das Museum wurde durch den Historiker W. Swini und den Moskauer Architektin G. Oranskaja 1966 auf einem Hügel über dem Irkutsker Stausee gegründet, um historische Baudenkmäler des 17. und 19. Jahrhunderts aus der Oblast Irkutsk zusammenzutragen. Hier sind die Häuser der ersten russischen Siedler Sibiriens sowie ein Gasthof, eine Schule und Türme einer Holzfestung ausgestellt. Dies alles ist lebendig, gefüllt mit authentischen Alltagsgegenständen aus dem 17.-18. Jahrhundert. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Museums sind der Erlöserturm der Ilimsker Holzfestung (1667) und die Kirche zu der Gottesmutter von Kasan (1679). Die Holzfestung stand ab 1630 in Ilimsk, etwa 500 Kilometer nördlich des heutigen Irkutsk. Mit der Zeit wurde diese Festung mit ihren acht Türmen zum regionalen Zentrum. Der Erlöser-Torturm steht heute in  Talzy, weil Ilimsk durch den Ust-Ilimsker Stausee überflutet wurde. Nach dem russischen Dorf kommt ein evenkisches Lager und die die burjatischen Jurten. Die Evenken besiedelten als Ureinwohner den Norden der heutigen Oblast Irkutsk und waren Halbnomaden und betrieben Renntierzucht. Die Burjaten, eine mit Mongolen verwandte Volksgruppe, gehören zum zahlreichsten nichtslawischen Volk rund um den Baikalsee.


 Ein evenkisches Lager mit Birkenrinde eingedeckt



 Die Evenken begruben die Toten nicht, sondern legten sie auf diese Holzständer.



 Holzhäuser der ersten Siedler Sibiriens



Eine Burjatin in ihrem Rundholzbau



Der Erlöserturm



 Authentische Alltagsgegenstände, wie sie auch in vielen alten Bauernhäuser im Appenzellerland zu finden sind.



Ein Schulzimmer der Burjaten.
 

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